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4c7a964ddffdd88f4423b691846e0d29
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Artikel ist zu zitieren als:
Steiner, Michael (2017):
Professionelle Lerngemeinschaften
und Professionelle ClusterLerngemeinschaften als Modi und
Strukturelemente für
netzwerkbasierte
Unterrichtsentwicklung und deren
Begleitung im Projekt KidZ Wien.
In: Grünberger, N.; HimpslGutermann, K.; Szucsich, P.;
Brandhofer, G.; Huditz, E.; Steiner, M.
(Hrsg.): Schule neu denken und medial
gestalten. Glückstadt: Verlag Werner
Hülsbusch, S. 320-339.
Online unter:
www.gestalte.schule/doc/24
Dieser Artikel ist CC-BY-SA lizensiert. Es ist gestattet ihn zu vervielfältigen, zu
verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen sowie Abwandlungen und
Bearbeitungen des Werkes anzufertigen, sofern folgende Bedingungen eingehalten
werden: Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen und
Lizenzangabe.
�Schule neu denken und medial gestalten
Professionelle Lerngemeinschaften und
Professionelle Cluster-Lerngemeinschaften als Modi
und Strukturelemente für netzwerkbasierte
0nterrichtsentwicklung und deren Begleitung im
Projekt KidZ Wien
Michael Steiner
Keywords: KidZ, Unterricht, Schulentwicklung, digitale Medien, Vernetzung
und Netzwerk
Online unter: www.gestalte.schule/doc/
Abstract
Der Pädagogischen Hochschule Wien kam im Projekt KidZ Wien die Aufgabe
zu, regionale KidZ-Schulen durch eine prozessorientierte Begleitung und Fortbildung sowie durch eine wissenschaftliche Begleitforschung zu unterstützen. Professionelle δerngemeinschaften (PδG) und Professionelle Cluster-δerngemeinschaften (PCδG) bildeten darin wesentliche Strukturelemente für den netzwerkbasierten Prozess der Unterrichtsentwicklung. In diesem Beitrag wird der Frage
nachgegangen, wie sich diese Professionellen δerngemeinschaften und Professionellen Cluster-δerngemeinschaften im Projekt KidZ Wien entwickelt haben,
wie sie den Unterrichts- und Schulentwicklungsprozess an Schulen beeinflussen
können und wie eine professionelle Begleitung dieser Prozesse, in diesem Fall
durch das Team der Pädagogischen Hochschule Wien, die Schulentwicklung fördern kann.
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
KidZ – ein netzwerkbasiertes Entwicklungsprojekt
Das österreichweite, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung
(und Frauen) geförderte Projekt KidZ (Klassenzimmer der Zukunft)1
entwickelte unter dem εotto Dem Neuen eine Chance geben! Visionen
innovativen δehrens und δernens mit digitalen εedien. Die Pädagogische
Hochschule Wien (PH Wien) begleitete im Zeitraum von vier Schuljahren
(
–
) im Rahmen des Teilprojekts KidZ Wien vier Allgemein bildende
höhrere Schulen (AHS), fünf σeue εittelschulen (σεS), eine Praxisεittelschule sowie eine δernwerkstatt aus dem regionalen KidZ WienCluster in ihren Innovationsprozessen. Die primäre Handlungsebene für das
Projekt blieb in KidZ bei den Einzelschulen und deren δehrer/innen-Teams.
Allerdings waren diese eingebunden in clusterorientierte Austausch- und
Entwicklungsnetzwerke zur Förderung der Kollaboration, der Komunikation
und des Transfers von Ideen und Erfahrungen unter den Schulen
(vgl. R8RUP/R7BKEσ/DUσKAKE
). Professionelle δerngemeinschaften
(PδGen) und Professionelle Cluster-δerngemeinschaften (PCδGen) entwickelten sich im Teilprojekt KidZ Wien zu wesentlichen Strukturelementen
für den netzwerkbasierten Prozess. In diesem Beitrag wird der Frage
nachgegangen, wie sich diese Professionellen δerngemeinschaften und
Professionellen Cluster-δerngemeinschaften im Projekt KidZ Wien ausgestaltet haben, wie sie den Unterrichts- und Schulentwicklungsprozess an den
KidZ-Schulen im Teilprojekt als εodi der Zusammenarbeit beeinflussen
konnten und wie eine professionelle Begleitung dieser Prozesse, in diesem
Fall durch das Team der PH Wien, die Unterrichts- und Schulentwicklung
fördern kann.
Die Rolle der Pädagogischen Hochschule Wien im Teilprojekt KidZ Wien
Der PH Wien kam im Teilprojekt KidZ Wien die Aufgabe zu, regionale
KidZ-Schulen durch prozessorientierte Begleitung und Fortbildung sowie
durch wissenschaftliche Begleitforschung zu unterstützen. Professionelle
eLern-Gemeinschaften und Professionelle Cluster-eLern-Gemeinschaften
bildeten darin wesentliche Strukturelemente der netzwerkbasierten Unterrichts- und Schulentwicklung. Diese waren nicht von Beginn an im Ent1 Projektkonzept von KidZ (Klassenzimmer der Zukunft): http://www.elsa.schule.at/elsanewsletter/Beilage_ _KidZ-erweiterte_Projektbeschreibung_mit_Bewerbungsschreiben_der_Schulen.PDF (Abrufdatum: . .
)
�Schule neu denken und medial gestalten
wicklungsprojekt vorgesehen. Die Charakterisierung der εodi der Zusammenarbeit an den Schulen als PeδGen und unter den KidZ-Schulen in Wien
als PCeδGen hat sich erst im reflexiven Diskurs von Theorie und Praxis
entwickelt.
Im Entwicklungsprozess wurden spezifische Instrumente für die reflexive
Begleitung entwickelt und eingesetzt, die εARTIσ BτσSEσ und HAσSG8σTER RτδFF (
:
) als reflection in action and on action differenzieren.2 Dieser Beitrag bezieht sich auf Ergebnisse von Analysen on action
aus den Jahren
bis
, darunter etwa durchgeführte τnline-Experteninterviews mit KidZ-Koordinator/inn/en an Wiener Schulen und einer Analyse der KidZ Schaufenster aus dem Jahr
.
τnline-Experteninterviews wurden als δeitfadeninterviews mit Adobe
Connect, einem Tool für τnline-Konferenzen, geführt und aufgezeichnet.
Sie wurden mit dem Programm F transkribiert und nach PHIδIP εAYRIσG
(
: , siehe auch SCHεIDT
: ) methodisch ausgewertet. Für die
Interviews wurden fünf Befragungskategorien erstellt:3
KidZ-Visionen der Schule
didaktische Prinzipien und Unterrichtsentwicklung
Strukturen an der Schule
Ressourcenfrage
netzwerkbasierte Begleitung.
Die Aussagen wurden verallgemeinert und beschlagwortet. Für den reflexiven Prozess wurden die Statements seitens der Fragesteller/innen gewichtet
und in einem τrientierungs-Footprint4 für die Befragten und deren KidZTeam als Feedback zur Verfügung gestellt. Die Häufigkeit der Stichworte
wurde in Excel-Tabellen und -Diagrammen aufbereitet und ebenfalls in den
reflexiven Dialog mit den Schulen eingebracht. Von elf Schulen nahmen
neun KidZ-Koordinator/inn/en an den τnline-Interviews teil.
Die Aussagen zu den δeitfragen sind in der nachfolgenden Tabelle nach
den drei häufigsten σennungen aufgelistet.
2 εehr Informationen zur Begleitung in KidZ Wien: http://www.mahara.at/user/kidzwien/kidz-wien-begleitung-produkte (Abrufdatum: . .
)
3 Die Kriterien Vision, didaktische Prinzipien und Strukturen sind Charakteristika von
PδGen. Ergänzt durch die Kategorie Ressourcen, entsprechen sie dem εonitoring von
PCeδGn (siehe unten).
4 http://www.mahara.at/artefact/file/download.php?fileο
tum: . .
)
&viewο
(Abrufda-
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
Kategorie
Vision
Stichwort
innovative Unterrichtsentwicklung
εöglichkeit der Schulentwicklung
Förderung der δehr-δernkultur
Strukturen es besteht eine Steuergruppe
Unterstützung durch die Schulleitung
δehrerteams
Didaktik
selbstständiges Arbeiten
kollaboratives Arbeiten
δehrperson als δernbegleiter/in
Ressourcen σutzung von δernzonen
BYτD wird genutzt
WδAσ-Infrastruktur
Begleitung Vernetzung der Schultypen
Begleitung und Wertschätzung durch die Pädagogische
Hochschule
Inputs, Erfahrungsaustausch und neue Ideen im
interschulischen Dialog
σennung
Die Aussagen zu gemeinsamen Visionen und Intentionen veranschaulichen die Korrelation von Unterrichts- und Organisationsentwicklung sowie
Lehr-Lernkultur und Professionalsierung der δehrenden im Projekt. Als
innovationsstützende Strukturen werden Steuergruppen, die Schulleitung und
δehrer/innen-Teams genannt, wobei deren explizite σennung von nur vier
Schulen Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.
Die Statements zur Didaktik entfalten Aspekte gewünschter δehr-δernkultur, die lernseitig intendiert sind. Die δehrperson ist gefordert, sich in
einem veränderten Unterrichtssetting neue Rollen und Kompetenzen anzueignen.
Im Kontext von Ressourcen werden eine Erweiterung des δernraums
durch δernzonen und technische Rahmenbedingungen als Gelingensbedingungen für die Umsetzung der didaktischen Ziele thematisiert.5
5 Die WδAσ-Anbindung stellte besonders im σεS-Schultyp eine große Herausforderung dar.
�Schule neu denken und medial gestalten
Die prozessorientierte Begleitung und die interschulische Vernetzung
finden im KidZ Wien-Projekt – das zeigen die zugrundeliegenden Statements
der Koordinator/inn/en – besondere Zustimmung.
Im Rahmen des Projekts KidZ wurden zudem sogenannte ‚Schaufenster‘ –
also frei zugängliche E-Portfolio-Ansichten – mithilfe der Plattform Mahara6
von jeder Schule erstellt. Das Ziel der Schaufenster war es, die jeweiligen
Schulen, ihre KidZ-Visionen, ihren Entwicklungsprozess, die entstandenen
Produkte und Projekte vorzustellen sowie Erfahrungen in Bezug auf Inhalte,
Ressourcen, Strukturen, Wendepunkte im Prozess und die Projektbegleitung
zusammenzufassen. Zur Erstellung der Schaufenster wurden Interviews mit
KidZ-Koordinator/inn/en, KidZ-Teams und der Schulleitung an den Einzelschulen geführt und εaterialien gesammelt. Die Informationen und εaterialien wurden auf den Mahara-Schaufensterseiten der Schulen strukturiert
und nach der Zustimmung der Schulleitung veröffentlicht.7 Die Schaufenster
wurden analysiert und in einem Bericht zusammengefasst.
Bemerkenswert an den Ergebnissen der Analyse ist die Relation der gesetzten strategischen Ziele und Schwerpunkte an den Einzelschulen zu den
Wendepunkten im Entwicklungsprozess. Angeführt werden die jeweils fünf
häufigsten σennungen.
Kategorie Stichwort
σennung
Schwer- nachhaltige Verbreitung (digitaler εedien) im Unterricht
punkte
Beitrag zur Unterrichtsentwicklung
Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen
Vernetzung, Know-how-Aufbau und Kollaboration an der
Schule
Vernetzung und Kollaboration schulübergreifend
Wendetechnische Ausstattung
punkte
Vernetzung, Know-how-Aufbau und Kollaboration an der
Schule
Vernetzung und Kollaboration schulübergreifend
Beitrag zur Unterrichtsentwicklung
σeben der technischen Infrastruktur als Stolperstein finden auch in dieser
Analyse soziale Aktivitäten eine besondere Erwähnung. Die Vernetzung, der
6 https://mahara.phwien.ac.at/ (Abrufdatum:
. .
)
7 KidZ Wien-Schaufenster: www.kidz.wien (Abrufdatum:
. .
)
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
Know-how-Aufbau und die Kollaboration an den Standorten und unter den
Schulen werden sowohl als strategische Ziele als auch als erfahrene
Wendepunkte im Projekt genannt. Sie fördern die nachhaltige Unterrichtsentwicklung. Die Kompetenzentwicklung der Schüler/innen wird im Verlauf des
Projekts nur implizit angeführt (vgl. KRISPER-UδδYETT/εττRE
: , ).
Wichtiger scheint dagegen der Austausch und die Vernetzung in und unter
den KidZ-Teams zu werden.
Im Folgenden wird gezeigt, wie diese netzwerkbasierten Strukturen und
Arbeitsweisen durch das εodell der Professionellen δerngemeinschaft geschärft und mitgeprägt wurden.
Unterrichtsentwicklung trifft Schulentwicklung
„Wer den Unterricht verändern will,
muss mehr als den Unterricht verändern.“ (RτδFF
:
)
Die geführten Interviews und Schaufenster zeigen, dass das Projekt KidZ an
vielfältigen kontextspezifischen Innovationsprozessen der Einzelstandorte
anknüpft, diese verstärkt und neue Prozesse initiiert. BIRGIT EICKEδεAσσ
(
: ) spricht in diesem Zusammenhang von Unterricht mit digitalen
εedien als Katalysator für eine innovative Unterrichtsentwicklung an
Schulen.
Im Projekt KidZ wurde erprobt, traditionelle Rollen und Rahmenbedingungen aufzubrechen. Diese Veränderungen betrafen einerseits die Räumlichkeiten, in denen gelehrt und gelernt wird: δernräume und δernprozesse
waren nicht nur auf das Klassenzimmer beschränkt, sondern fanden auch
außerhalb der Schule bei Exkursionen, in εuseen oder Ausstellungen statt.
Andererseits wurde auch die δernzeit aufgebrochen, da Projekte oft mehrere
Stunden dauerten und das sinnvolle Einlegen von Pausen möglich machten.
Der Einsatz von digitalen εedien bewirkte darüber hinaus eine Verschiebung des traditionellen Rollenverständnisses zwischen δehrenden und δernenden. δehrende wurden vermehrt zu δernbetreuer/inne/n oder δern-Coaches, die den δernenden beim δernprozess unterstützend beiseite stehen (vgl.
SZUCSICH/HIεPSδ-GUTERεAσσ
: ).
Die Unterrichtsentwicklungsprozesse mit digitalen εedien setzen dabei
Impulse für die Organisations- und Personalentwicklung, wie sie auch von
HAσS-G8σTHER RτδFF (
:
ν siehe auch ATZESBERGER et al.
: )
im Dreieck der Schulentwicklung beschrieben werden.
�Schule neu denken und medial gestalten
HEIσZ-G8σTHER HτδTAPPEδS (
:
) unterscheidet drei Pfeiler einer
entsprechenden Architektur: Vision und Motivation, Infrastruktur der
Innovation, Innovationsstrategien und -verfahren (siehe Abb. ).
Abb. Architektur für Innovation
(eigene Darstellung, orientiert an HτδTAPPEδS
:
)
„Die Infrastruktur der Arbeitsorganisation soll dafür garantieren, dass Vision
und εotivation gestärkt und Innovationsstrategien angewendet werden, womit
Prozesssteuerung ins Spiel kommt.“ (ebd.:
)
RτδFF ergänzt in der εitte des zugrundeliegenden Senge-Dreiecks den zentralen Bereich der Lernkultur. Eine δernkultur, die innovative Prozesse prägt,
ist gleichsam das Herz und der Rahmen der dargestellten Architektur nach
HτδTAPPEδS (siehe Abb. ). Sie ist idealtypisch durch eine unterstützende
Atmosphäre, die Fehler verzeiht und auch ungewohnte Ideen erlaubt, wenn
sie anregend sind, gekennzeichnet ist. Die δernkultur kennzeichnet nicht nur
die Arbeitsweise im Unterricht, sondern auch im δehrer/innen-Kollegium
und dessen Kooperation mit der Schulleitung. Die δernkultur einer Schule ist
durch gemeinsam vereinbarte und akzeptierte Werte, σormen und Spielregeln (policies) sowie strukturelle εöglichkeiten gegenseitigen Austausches, Peer δearning und einer entsprechenden Feedbackkultur charakterisiert (vgl. RτδFF
:
). Die δernkultur wird besonders durch die Schulleitung als Change Agent mitgeprägt, der/die im Sinne eines Shared Lea-
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
dership mit einer Steuergruppe Rahmenbedingungen für Innovationen
gestalten und Prozesse vorantreiben kann (vgl. EICKEδεAσσ
:
ff.ν
SCHRATZ/WESTFAδδ-GREITER
:
ν RτδFF
a: ν FUδδAσ/δAσGWτRTHY
). Abbildung entfaltet Aspekte der drei Dimensionen zur
Implementierung von Innovationen an Schulen und verweist darauf, dass die
Bildung von Professionellen δerngemeinschaften diese unterstützen können
(vgl. HτδTAPPEδS
:
ν EICKEδεAσσ
: ).
Professionelle eLern-Gemeinschaften und Professionelle
Cluster-eLern-Gemeinschaften im Teilprojekt KidZ Wien
.
Professionelle eLern-Gemeinschaften an KidZ-Schulen
in Wien
Eine Bedingung für die Teilnahme am Projekt KidZ war, dass der Entwicklungsprozess von δehrer/innen-Teams an den Einzelstandorten getragen
wird. Die Benennung der Arbeitsweisen an den KidZ-Schulen als Professionele Lerngemeinschaften (PδGen) und unter den Schulen als ClusterLerngemeinschaften (PCδGen) wurden im reflexiven Austausch von Theorie
und Praxis angeeignet.
Im Teilprojekt KidZ Wien bildeten sich unterschiedliche Projektteams,
wobei im Vergleich der Schultypen auffällt, dass σeue εittelschulen (σεS),
in denen die δehrkraft viele Stunden pro Woche in der Klasse steht, eher
Jahrgangsteams bilden, während sich in Allgemein bildenden höheren
Schulen, in denen δehrpersonen nur einige Stunden pro Woche in der Klasse
unterrichten, stärker Klassen- und Fachgruppenteams konstituieren.
..
PLGen in Abgrenzung zu Steuergruppen
Die Arbeitsweisen in den Teams verstehen sich in Abgrenzung zu Steuergruppen wesentlich personen- und unterrichtsbezogener. PδGen definieren
sich als Austausch- und δerngemeinschaft in Bezug auf den eigenen
Unterricht. Allerdings können sie, bewusst in die Schulentwicklung integriert, intermediäre personenbezogene Strukturen herausbilden, da sie zwischen den einzelnen δehrpersonen und der ganzen Schule angesiedelt sind
und in ihrem Entwicklungsprozess entsprechende Implikationen setzen können. εan könnte also mit BτσSEσ und RτδFF (
) von intermediären
Strukturen sprechen, die durch die PδGen etabliert werden und eine εitt-
�Schule neu denken und medial gestalten
lerfunktion zwischen τrganisation und δehrpersonal einnehmen können (vgl.
ebd.:
ν ESCHEδε8δδER
:
ν SCHRATZ/WESTFAδδ-GREITER
:
). Steuergruppen können als mittleres εanagement für die τrganisationsentwicklung den Kommunikationsfluss unter den PδGen unterstützen und
mit der Schulleitung entsprechende Impulse und fördernde Rahmenbedingungen für die Arbeit in PδGen und unter PδGen bereitstellen.
..
Arbeitsweisen von PLGen
SHIRδY ε. HτRD (
: ) definiert eine Professionelle δerngemeinschaft
über die einzelnen Begriffe in deren Bezeichnung: Professionelle δehrer/innen sind verantwortlich für die Realisierung eines Unterrichts, in dem die
δernenden gut lernen können. Sie sind engagiert und entwickeln sowohl ihr
eigenes δernen als auch das δernen ihrer Schüler/innen. Lernen ist die Aktivität, auf die sich δehrpersonen einlassen, um ihr Wissen und ihre Kompetenz weiterzuentwickeln. Gemeinschaft ist eine Gruppe von Individuen,
die zusammenkommen und über bedeutungsvolle Aufgaben interagieren.
PδGen prägen einen speziellen εodus der Zusammenarbeit in einem
Team, der durch eine bestimmte Architektur gekennzeichnet ist, selbst wenn
die entsprechenden Kriterien sich je nach Autor/inn/en etwas unterscheiden.
RτδFF (
b:
) benennt folgende fünf Säulen, die eine PδG charakterisieren:
gemeinsame handlungsleitende Ziele
gemeinsamer Fokus auf Schüler/innen-δernen
Zusammenarbeit/Kooperation
reflektierender Dialog (als reflective practitioner nach DτσAδD SCH7σ
/
)
Deprivatisierung der Praxis (Unterrichten ist eine personale, aber keine
private Angelegenheit).
..
Professionelle eLern-Gemeinschaften
Den angeführten Kriterien wurde in der Prozessbegleitung der KidZ WienSchulteams ein weiteres, für den Unterricht mit digitalen εedien bestimmendes, Element hinzugefügt – der gemeinsame Fokus auf Ressourcen. Wie
die Analysen zeigen, bedarf eine technologiegestützte Unterrichtsentwicklung besonderer technischer, personeller und zeitlicher Ressourcen (vgl.
EICKEδεAσσ
: ).
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
Durch dieses sechste Element wird das Konzept der PδG in KidZ Wien
als Professionelle eLern-Gemeinschaft (PeδG) spezifiziert.
Abb. Ressourcen als Spezifikum Professioneller eδern-Gemeinschaften
(eigene Darstellung)
Die vier ersten Kategorien Vision, Strukturen, Didaktik – oder besser: didaktische Prinzipien – sowie Ressourcen wurden in KidZ Wien als Perspektiven für ein reflexives εonitoring eingesetzt.8 Ergänzt um die Kriterien
reflexiver Dialog und Öffnung von Unterricht charakterisieren diese Kategorien den Prozess der Zusammenarbeit in PeδGen und unter PδGen an
Einzelschulen. In einer PeδG lernen alle nicht nur über deren Unterricht,
sondern auch über ihren eigenen Unterricht und sich selbst, rational und
emotional. Die Kooperation innerhalb einer PeδG ist durch Phasen reflexiven
Dialogs und einer Deprivatisierung von Unterricht bestimmt. Die Kooperationsbemühungen werden fortlaufend durch das Begleitteam unterstützt.
Dem Aufbau von Vertrauen kommt bei der Entwicklung Professioneller
δerngemeinschaften eine wichtige Bedeutung zu, damit es zu gegenseitiger
Anerkennung und Unterstützung bei der Bewältigung von Arbeitsvorhaben
kommt. Jedes εitglied sollte im (Aus-) Tauscherleben spüren, dass es nicht
nur etwas einbringt, sondern dass es dafür auch etwas zurückerhält und dafür
geschätzt wird (vgl. SCHRATZ/WESTFAδδ-GREITER
:
ν BERKEεEYER/
BτS
: ν H7FER/RτδFF
:
). Das meist subjektiv empfundene
Ausmaß an Vertrauen, Respekt und Kooperation bestimmt den Grad der
Entitativität bzw. Tiefe einer PδG und damit die Qualität der Gruppe (vgl.
VAσGRIEKEσ et al.
).
8 Dies zeigt sich auch in den Kategorien der τnline-Experteninterviews.
�Schule neu denken und medial gestalten
.
Die Bedeutung der Professionellen Cluster-eLernGemeinschaft (PCeLG) für die netzwerkbasierte
Unterrichtsentwicklung in KidZ Wien
“When you learn in context two things happen. τne is that, by definition,
the learning is specific to the context. The other is that you are doing so
with others […]. The very premise of systems thinking is that you
continually expand the contexts which you experience and learn from as
you seek solutions to complex adaptive challenges. δearning in wider
contexts leads to changing these very contexts as one interacts with others
to develop new solutions.” (FUδδAσ
: )
Die Schule mit ihrem spezifischen Kontext behält den Fokus der primären
Handlungseinheit, allerdings wird durch die Vernetzung im Cluster die Einzelschulperspektive erweitert (vgl. BERKEεEYER/BτS
: ).
Im Unterschied zu überregionalen σetzwerken befinden sich die an der
PCδG beteiligten Schulen in lokaler σähe zueinander. Diese regionale
Clusterung ermöglicht eine an Blended-δearning-Phasen orientierte Vernetzung und eine entsprechende Begleitung. Ein Wechsel von τnline-Phasen
und Präsenzphasen über die PCδGen ist im Unterschied zu größeren
σetzwerken aufgrund der räumlichen σähe leichter möglich. Das fördert
auch εöglichkeiten des Peer δearnings. Den Schulkoordinator/inn/en kommt
in der PCδG die Rolle eines Transfer-Agents bzw. einer -Agentin zu, die/der
Erfahrungen aus den PδGen einbringt, im Austausch reflektiert und den
Transfer von co-kreativem Wissen an die Schule organisiert. Dabei werden
Innovationen von Einzelschulen im Transferprozess nicht einfach übernommen oder nachgeahmt, sondern entsprechend des eigenen Kontexts nacherfunden (vgl. KUSSAU
:
).
. .
Unterscheidung und Verbindung der PeLGen zur PCeLG
Eine Professionelle Cluster-eLern-Gemeinschaft basiert auf den gleichen
Prinzipien wie eine PeδG – nur eben auf einer regionalen netzwerkbasierten
Kommunikationsebene – und zeichnet sich dadurch aus, dass hier besonders
(KidZ-) Koordinator/inn/en der einzelnen Schulen als εultiplikator/inn/en
agieren.
. .
Transfer von Unterrichtsentwicklung durch eine PCeLG
σIδS BERKEεEYER et al. (
) unterscheiden im Transferprozess – beeinflusst durch das theoretische Konzept der Wissenskonversation von IKτJIRτ
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
στσAKA (
) – vier einander durchdringende und aufbauende Phasen. In
der Phase der Sozialisation werden implizite Wissensinhalte in der personalen Begegnung ausgetauscht. Durch den Dialog zu themenbezogenen (Unterrichts-) Erfahrungen kann implizites Wissen in einer weiteren reflexiven
Phase externalisiert und co-kreatives Wissen generiert werden. In der Phase
der Kombination wird das neu kreierte Wissen mit vorhandenen expliziten
Wissensstrukturen verbunden. Schließlich soll die Phase der Integrationsangebote neuer εethoden, Inhalte, εaterialien und Handlungstheorien in
einem Diskurs unter den δehrer/inne/n der PδG zu einer Adaptierung der
eigenen Unterrichtspraxis führen (vgl. BERKEεEYER et al.
:
)
Abb.
PδG-PCδG-Architektur (eigene Darstellung)
Eine PCδG will die interschulische netzwerkbasierte Unterrichtsentwicklung und damit den Transfer von Innovationen in einem gemeinsam strukturierten beziehungsweise getakteten Prozess und einen entsprechenden vertrauensvollen Austausch fördern. Eine derartige Gruppierung ist, ähnlich wie
an der Einzelschule, trotz koordinativer Aufgaben nicht mit einem Projektmanagement, das etwa in KidZ Wien durch die δandeskoordinator/inn/en mit
dem PH-Wien-Team gebildet wurde, zu verwechseln.
Im Folgenden soll aufgezeigt werden, dass qualitative Prozesse in PδGen
und der PCδG durch eine professionelle Begleitung gefördert werden können.
�Schule neu denken und medial gestalten
Professionelle Begleitung von PLGen und PCLGen
durch die PH Wien
In den Analysen des Datenmaterials zeigt sich, dass die Wertschätzung der
Personen und ihrer δeistungen durch eine netzwerkbasierte Begleitung wichtig ist. Ebenso wird die Begleitung von PeδGen an der Einzelschule durch
gezielte, kontextbezogene Team- und Schulentwicklungsangebote betont
sowie der persönliche Kontakt mit den Begleiter/inne/n als förderlich eingeschätzt. Eine wichtige Aufgabe der prozessorientierten Begleitung ist es, Reflexionsinseln zu schaffen und die Prozesse auf den unterschiedlichen Ebenen zu strukturieren und zu visualisieren (vgl. BτσSEσ/RτδFF
:
).
In der Begleitung von Prozessen in PeδGen und PCeδGen lassen sich
grundlegende Zielrichtungen auflisten, die für die jeweiligen Ebenen in der
Folge näher ausgeführt werden (vgl. DECHAσT-TUCHESδAU
):
strukturierte Begleitung der Implementierung von PeδGen und PCeδGen
sowie des Gesamtprozesses
Beratung und Begleitung der PeδGen an der Einzelschule
Professional Team Coaching der PCeδG
τrganisation von Austausch- und Vernetzungsangeboten
Unterstützung bei der reflexiven Dokumentation und Visualisierung der
Prozesse an den Schulen und unter den Schulen.
Die Begleitphasen über das gesamte Teilprojekt KidZ Wien ähneln in ihren
Schwerpunkten den aufgezeigten Phasen von Sozialisation, Dialog, Reflexion
und Integration des Wissenkonversation-εodells von στσAKA (
).
KidZ Teachers: Im ersten Schuljahr waren die Einzelschulen angehalten,
alle anderen Clusterschulen zu E-δearning-Angeboten in einem bestimmten Fachbereich einzuladen. Dadurch waren die δehrer/innen an
der einladenden Schule gefordert, sich als KidZ-Team zu präsentieren.
Die eingeladenen Schulen konnten neben den KidZ-Koordinator/inn/en
interessierte Fachlehrer/innen mitnehmen. Ziel des Austauschs war es,
die Vertrauensbildung und die Konstituierung der Teams im Projekt zu
fördern.
KidZ-Austausch und -Kooperation: Im zweiten Schuljahr galt der Fokus,
neben der Begleitung der einzelnen PeδGen, der Vernetzung der PeδGen
durch PCeδGen. So wurden Partnerschulprojekte und der Austausch von
Good-Practice-Beispielen unter den Schulen initiiert, koordiniert und
reflektiert.
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
KidZ Kids: Im dritten Schuljahr wurde die Perspektive besonders auf die
Erfahrungen und Erkenntnisse der Schüler/innen im Projekt KidZ gerichtet. In gegenseitigen Schulbesuchen waren die Schüler/innen angehalten zu erforschen, was die besuchte Einzelschule als KidZ-Schule auszeichnet. Die Erfahrungen wurden gesammelt, ausgetauscht und sowohl
in der Klasse als auch unter den δehrer/inne/n in der PCeδG reflektiert.
KidZ wirkt weiter: Im letzten Projektjahr waren die Schulen gefordert,
ihren Innovationsprozess autonom zu strukturieren. Die Schulen mit
Schulleitung, Steuergruppe und PeδG waren angehalten, ihre Schwerpunkte an Unterrichts-, Personal- und τrganisationsentwicklung über das
KidZ-Projekt hinaus zu finden und von sich aus bei Bedarf Begleitwünsche an das PH-Wien-Team zu stellen. Dieses Angebot haben vier
von elf KidZ-Schulen wahrgenommen.
.
Beratung und Begleitung von PeLGen an den Einzelschulen
Das KidZ Wien-Begleitangebot für PeδGen lässt sich in folgende Phasen
gliedern, die sich in der Regel über ein Schuljahr erstreckten (vgl. HIσTZδER/
εEHδIσ/WECKτWSKI
: – ):
Orientierungsphase: In dieser Phase wird in einer Komplementärberatung von Schulentwickler/inne/n und E-δearning-Didaktiker/inne/n
mit der PeδG an der Schule versucht, die strategischen Ziele und den
Begleitbedarf zu klären. Als komplementär werden grundsätzlich gegensätzliche Pole bezeichnet, die einander ergänzen und bedingen. In
gemeinsamer Beratung kann in einem oszillierenden Prozess zwischen
den Polen – in unserem Fall E-δearning-Didaktik mit Prozess- und
Schulentwicklungsberatung – eine neue Qualität der Begleitung erreicht
werden. Voraussetzung ist jedoch, dass das eingebrachte Wissen nicht
nur addiert wird, sondern komplementär genutzt wird (vgl. K7σIGSWIESER/δAσG
: ).
Analysephase: Die Anliegen der Schulen werden online komplementär
analysiert und in der Folge schulspezifische Begleitangebote erarbeitet,
die aus schulinternen und -übergreifenden Fortbildungs-, Teamentwicklungs- und Schulentwicklungsangeboten bestehen.
Das Contracting mit der/dem Schulkoordinator/in und der Schulleitung
finalisiert die Planung und bestätigt das vereinbarte schulspezifische Begleitpaket.
�Schule neu denken und medial gestalten
Modulphase: In dieser Phase werden die Angebote mit der PeδG und der
Einzelschule in unterschiedlichen Formaten je nach Vereinbarung durchgeführt.
Reflexionsphase: An einem Reflexionsnachmittag gegen Ende des Schuljahres werden die Zusammenschau und ein Rückblick auf den Prozesszyklus durch das Komplementärberatungsteam moderiert. Es werden die
(Schul-) Jahres-Schwerpunkte überprüft und nächste Schritte formuliert.
Die Begleitpersonen fungieren als Berater/innen – mit dem Ziel, die δernund Entwicklungsprozesse im Team bezogen auf den kontextuellen Rahmen
der Schule zu optimieren (vgl. ESCHEε8δδER
).
.
Professionelles Team Coaching der PCeLG
Das Team Coaching einer PCeδG sucht den transferwirksamen Austausch
und das Formulieren strategischer Ziele sowie die Gestaltung von entsprechenden Innovationsprozessen unter den Schulen zu fördern. Dazu gehört,
dass die Coachees ihren Schulkontext reflektieren und an einer Transferprozessoptimierung von Innovationen an der Schule arbeiten. Auch geht es
darum, dass die Coachees ihre Fähigkeit verbessern, schulspezifische Handlungsstrategien zielorientiert zu planen und zu vermitteln. Das Coaching soll
außerdem eine ressourcenorientierte Sichtweise fördern und εodelle
wertschätzender Kommunikation umsetzen (vgl. RESCHKE
: ).
Ein typischer Coachingprozess verläuft über das Klären und Analysieren
des Rahmens, der Ziele, der Bedürfnisse und Ressourcen bis hin zur
Erprobung und Implementierung von Innovationen und einer gemeinsamen
Reflexion (vgl. ebd.: ). Zu betonen ist, dass Coaching- sowie Transferprozesse sich in jedem Fall unterschiedlich gestalten.
Eine Herausforderung im Projekt KidZ Wien war es, die PCeδG-Präsenzεeetings aus Ressourcengründen gering zu halten, weshalb auf Blendedδearning basierende Flipped-Professional-Coaching-Prozesse erprobt wurden (vgl. STEIσER
).
In dem exemplarisch angeführten Flipped Professional Coaching-Beispiel
galt es, ein erprobtes Good-Practice-Beispiel aus dem eigenen Schulkontext
anhand einer εaske zu beschreiben. Diese Beispiele wurden in der PCeδG
vorgestellt und ausgetauscht und so dekontextualisiert. In einer weiteren
Phase wurden diese ausgetauschten Beispiele durch die PδGen anderer
Schulen rekontextualisiert und erprobt. Schließlich wurden in einem Re-
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
flexionsprozess die Erfahrungen und Adaptierungen besprochen und das
jeweilige Beispiel optimiert. Die folgende Tabelle soll sowohl die Prozessphasen mit den entsprechenden Coachingfunktionen als auch die Kommunikation zwischen den PeδGen und der PCeδG im Transferprozess aufzeigen.
Phasen
Planung
Begleitung
τnlineKoordination
PeδG
Teilen,
τnlineSammeln, εoderation
VerbinPCeδG
den
Präsenzεeeting
Analoge
εoderation
PCeδG
Impleτnline-Unmentieren terstützung
von PδGen
Reflektieren
Teilen, Zusammenfassen PδG
& PCδG
Praxis
Ziel war es, Beispiele für Good Practice auszutauschen. τnline wurden die Ziele und der Ablauf mit
den beteiligten KidZ-Schulen vereinbart. Ebenso
wurde ein δeitfaden für die Durchführung vereinbart
und bereitgestellt.
Die KidZ-Teams wählten ihr Good-Practice-Beispiel.
Für die Reflexion wurde ein Evaluierungsbogen
vorgestellt und beschlossen, den die δehrenden nach
der Durchführung der Beispiele auf der δernplattform in einem Forum einreichten.
Bei der Präsenzveranstaltung wurden die Beispiele
narrativ mit der εethode des Storysharing durch die
KidZ-Koordinator/inn/en präsentiert und besprochen.
Die Beispiele werden mit den Informationen aus den
Evaluierungsbögen zusammengefasst und wieder
zum Ausprobieren für andere Schulteams im Cluster
bereitgestellt.
Die Good-Practice-Beispiele finden sich in einem
begleiteten Reflexionsprozess als τnesider im KidZMahara-Schaufenster der jeweiligen Schule veröffentlicht und werden in der PCeδG in einer Zusammenschau reflektiert.
http://www.mahara.at/user/kidz-wien/good-practicebeispiele
Conclusio
PδGen prägen mit einem charakteristischen Arbeitsmodus die δernkultur
einer Schule und fördern unterrichtsbezogene Innovationsprozesse. Werden
sie an der Einzelschule durch die Schulleitung und eine Steuergruppe
unterstützt, können sie personenbezogene intermediäre Strukturen etablieren
und Impulse für die Schulentwicklung setzen. Eine besondere Rolle kommt
�Schule neu denken und medial gestalten
dabei der Schulleitung als Change Agent für die Koordinierung der Innovationsziele, der Förderung der Innovationsprozesse mit entsprechenden
Strukturen und der Sicherung der Innovationsergebnisse zu. An Schulen
können sich unterschiedlichste PδGen meist aus Fachgruppen, Jahrgangsteams oder Projektteams bilden. Für die Unterrichtsentwicklung mit digitalen
εedien wurden die δehrer/innen-Teams als PeδG beschrieben. Diese
PeδGen fokussieren – mehr als etwa PδGen – Resourcenfragen: Insofern der
Einsatz digitaler εedien immer eine umfassende Auseinandersetzung mit
unterschiedlichsten Ressourcenfragen mit sich bringt, stehen neben technischen Fragen bzw. Fragen der technologischen Ausstattung auch allgemeine Ressourcenfragen (bspw. zu Zeit- und Raumressourcen, Angebote zur
Professionalisierung, εaterialien aller Art) im Fokus des Austausches in
PeδGen.
Eine PCδG dient dazu, den regionalen Austausch sowie den reflexiven
Dialog unter den PδGen zu fördern und Transferprozesse zu koordinieren.
Dabei kommt den Schulkoordinator/inn/en die Rolle eines Transfer Agent zu,
der um eine Transferprozessoptimierung für die eigene Schule und die PδG
bemüht ist. PCδGen bleiben personenorientiert und unterrichtsbezogenν sie
können ein Projektmanagement unterstützen, aber nicht ersetzen. Ebenso
sind sie nicht mit der organisationsorientierten Vernetzung von Steuergruppen zu verwechseln.
Eine professionelle, prozessorientierte Begleitung hilft, Innovationsprozesse an den Einzelschulen und Transferprozesse unter den Schulen beratend
und coachend zu begleiten.
Diese Begleitung unterscheidet sich auf der Ebene der Einzelschule mit
PδGen von der Ebene der PCδG. Die Begleitung der PeδGen an den
Schulen wurde von einer Komplementärberatung und schulspezifischen
Begleitangeboten bestimmt, die in einem Contract festgehalten wurden und
geholfen haben, den Innovationsprozess über das Schuljahr zu strukturieren.
Die Begleitung der PCeδG war in KidZ Wien von Team-Coaching-Ansätzen geprägt, mit dem Ziel, Transferprozesse zu planen, zu rhythmisieren,
zu reflektieren und zu dokumentieren.
Dieses prozessorientierte, standortbezogene Professional Development
fordert einen Paradigmenwechsel in der Fortbildung, der an den folgenden
fünf Punkten festgemacht werden kann:
. von punktuellen Fortbildungsangeboten zur prozessorientierten Begleitung
�Professionelle δerngemeinschaften und ...
. Etablierung flexibler und kurzzeitig abrufbarer Fortbildungsressourcen
(die im Projekt KidZ Wien durch SCHIδF- und SCH8δF-Container bereitgestellt wurden)
. komplementäre Beratungs- und Begleitangebote als oszillierende Prozesse
. personenbezogene Begleitung, in der der Bildung von vertrauensvollen
Beziehungen eine hohe Bedeutung beigemessen wird
. entsprechende Professionalisierung von Berater/inne/n und Begleiter/inne/n hin zu Coaching-Aufgaben.
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Dublin Core
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Identifier
An unambiguous reference to the resource within a given context
doc: 24
Creator
An entity primarily responsible for making the resource
Steiner, Michael
Title
A name given to the resource
Professionelle Lerngemeinschaften und Professionelle Cluster-Lerngemeinschaften als Modi und Strukturelemente für netzwerkbasierte Unterrichtsentwicklung und deren Begleitung im Projekt<em> KidZ Wien</em>
Format
The file format, physical medium, or dimensions of the resource
320-339
Type
The nature or genre of the resource
Full Paper
Date
A point or period of time associated with an event in the lifecycle of the resource
2017
Is Part Of
A related resource in which the described resource is physically or logically included.
doc: 00
Abstract
A summary of the resource.
Der Pädagogischen Hochschule Wien kam im Projekt <em>KidZ Wien</em> die Aufgabe zu, regionale <em>KidZ</em>-Schulen durch eine prozessorientierte Begleitung und Fortbildung sowie durch eine wissenschaftliche Begleitforschung zu unterstützen. Professionelle Lerngemeinschaften (PLG) und Professionelle Cluster-Lerngemeinschaften (PCLG) bildeten darin wesentliche Strukturelemente für den netzwerkbasierten Prozess der Unterrichtsentwicklung. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie sich diese Professionellen Lerngemeinschaften und Professionellen Cluster-Lerngemeinschaften im Projekt <em>KidZ Wien</em> entwickelt haben, wie sie den Unterrichts- und Schulentwicklungsprozess an Schulen beeinflussen können und wie eine professionelle Begleitung dieser Prozesse, in diesem Fall durch das Team der Pädagogischen Hochschule Wien, Schulentwicklung fördern kann.
Date Copyrighted
Date of copyright.
<ul><li>Link zu <strong>KidZ-Wien:</strong> <a href="http://www.mahara.at/user/kidz-wien/ueberblick-kidz-wien" title="Link zu KidZ-Wien" target="_blank" rel="noreferrer">http://www.mahara.at/user/kidz-wien/ueberblick-kidz-wien</a></li>
<li>Link zur <strong>Begleitung von KidZ-Wien:</strong> <a href="http://www.mahara.at/user/kidz-wien/kidz-wien-begleitung" title="Link zur Begleitung von KidZ-Wien" target="_blank" rel="noreferrer">http://www.mahara.at/user/kidz-wien/kidz-wien-begleitung </a></li>
<li>Link zum <strong>Projektkonzept von KidZ:</strong> <a href="http://www.elsa.schule.at/elsa-newsletter/Beilage_3_KidZ-erweiterte_Projektbeschreibung_mit_Bewerbungsschreiben_der_Schulen.PDF" title="Link zum Projektkonzept von KidZ" target="_blank" rel="noreferrer">http://www.elsa.schule.at/elsa-newsletter/Beilage_3_KidZ-erweiterte_Projektbeschreibung_mit_Bewerbungsschreiben_der_Schulen.PDF</a></li>
</ul>
digitale Medien
KidZ
Schulentwicklung
Unterricht
Vernetzung und Netzwerk
-
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Identifier
An unambiguous reference to the resource within a given context
doc: 00
Creator
An entity primarily responsible for making the resource
Grünberger, Nina
Himpsl-Gutermann, Klaus
Szucsich, Petra
Brandhofer, Gerhard
Huditz, Edmund
Steiner, Michael
Title
A name given to the resource
Schule neu denken und medial gestalten
Date
A point or period of time associated with an event in the lifecycle of the resource
2017
Publisher
An entity responsible for making the resource available
vwh-Verlag